Fakultät Design, HTW Dresden Aspekte der Nachhaltigkeit

Trinkgefäße zur sozialen Inklusion

Franziska Welke

Eines der ersten Utensilien, die in den Sinn kommen, wenn man an die Betreuung von Menschen mit körperlichen Einschränkungen denkt, ist die Schnabeltasse. In Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und den eigenen Wohnungen der Pflegebedürftigen prägen sie das Bild des sozialen Miteinanders.

Es gibt bereits verschiedene Ansätze das Trinken für körperlich eingeschränkte Menschen zu erleichtern. Diese sind aber oft unzureichend umgesetzt oder nicht miteinander kompatibel. Außerdem gibt es bisher keinen ästhetischen Ansatz der verfolgt wird. Es kommt hinzu, das diese Trinkvorrichtungen für Menschen jeden Alters und jeden individuellen Hintergrundes, eher an Krankenhaus oder Kindergarten erinnern, als an ein besinnliches Zusammensein oder genussvolle Momente.

Menschen jeden Alters und jeder Verfassung sollten mit Würde behandelt und als starke Individuen, die sie sind, wahrgenommen werden. Becher die jeden Anspruch an Menschlichkeit und ästhetischer Sinnlichkeit verloren haben und nur rationaler, funktionaler Form folgen, sprechen behinderten Menschen jede Würde und jedes ästhetische Wahrnehmungs- und Genussempfinden ab.

Besonders für ältere Menschen ist es wichtig auch bei altersbedingten motorischen Einschränkungen weiterhin so etwas alltägliches gewohntes wie Geschirr zu benutzen, das sie an solches erinnert, was sie ihr ganzes Leben lang benutzt haben, ohne damit zum Kleinkind degradiert zu werden.

Diesem Problem hat sich diese Arbeit zugewandt. Die Integration soll dabei so weit gehen, dass alle Menschen aus den gleichen Gefäßen trinken sollen. Die Anfangsidee, die Gefäße für Behinderte nur formal anzugleichen, würde dennoch Ausgrenzung bedeuten und in Hinblick auf Inklusion nicht weit genug gehen.